Hallo ihr Lieben,
heute gibt es die Rezension zu einem Buch, das mich sehr zum Nachdenken gebracht und berührt hat: VOX* aus dem Fischer Verlag*.
Worum geht es in dem Buch?
„In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!
Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.
Das ist der Anfang.
Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.
Aber das ist nicht das Ende.
Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.“
(Quelle: http://www.fischerverlage.de)
Die Story wird aus der Sicht von Jean erzählt.
Man lernt sie dadurch nicht nur sehr gut kennen, sondern man leidet mit ihr. Man bekommt als Leser eine richtige Bindung zu ihr.
Die Geschichte selbst macht stellenweise einfach fassungslos. Die Frauen werden quasi in die Isolation getrieben und Männer agieren als Vormund der Frauen, Töchter, Mütter und Großmütter.
Wie sähe euer Leben aus, wenn ihr nur hundert Wörter am Tag sprechen dürftet? Wenn man sich das erst einmal bewusst gemacht hat und es mit Jean erlebt, kommt man aus dem Nachdenken nicht mehr raus. Die Umsetzung des Gesetzes fand ich persönlich auch recht interessant, denn es muss ja überprüft werden, wie viele Worte die Frau am Tag schon gesprochen hat.
Das Schlimmste für mich war beim Lesen, als ich tatsächlich Parallelen zur aktuellen Gesellschaft gefunden habe! Und das, obwohl wir Frauen (theoretisch) so viel reden dürfen wie wir wollen.
Wobei die Handlung für mich doch eher nebensächlich gewesen ist. Schockiert haben mich immer wieder die Kleinigkeiten im Alltag, zum Beispiel wie der älteste Sohn mit Jean umgeht.
Die Themen die in diesem Buch unter anderem eine Rolle spielen sind Bestrafung von Homosexualität, erneute Einführung der Sklaverei, Rechte der Frauen und noch viele, viele mehr.
Die Autorin hat es geschafft, ein tiefgründiges und ernstes Werk zu verfassen, was man aufgrund der Feinfühligkeit und des tollen Schreibstils gut und schnell lesen kann. Man wird zum nachdenken angeregt, ohne dass das Buch „schwer“ ist.
Zwei Zitate haben mich besonders zum Nachdenken gebracht:
„Monster werden niemals geboren. Sie werden gemacht, Stück für Stück und Glied für Glied, künstliche Kreationen Geisteskranker, die wie der fehlgeleitete Frankenstein immer glauben, sie wüssten es besser.“ (Kapitel 51)
„Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen.“
Kapitel 75
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